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Katharina erzählt was Paare bei einer Trauung von ihr erwarten können

Hallo Katharina, schön, dass Du bei Strauss und Fliege bist. Wenn man Deinen Lebenslauf ansieht, fragt man sich: Wie kommt es dazu?

Ich denke, von Schauspielerin zu Hochzeitsrednerin ist es im Grunde kein weiter Weg.

Denn, was mich am Theater immer angetrieben hat, war die Faszination, eine Geschichte nachzuempfinden und sie zu erzählen.

Und genau das tun wir auch als Hochzeitsredner: Wir erzählen die Geschichte des Paares. Was sie ausmacht, was sie berührt, was sie zweifeln lässt und was sie dazu bewegt, diesen einen Schritt zu gehen: Zu heiraten.

Hochzeitsrednerin, Katharina Strauß & Fliege, Über den Wolken München
Foto: Seepia Fotografie

Was motiviert Dich immer wieder, Dich auf die Paare einzulassen und für sie eine ganz besondere Zeremonie zu entwerfen?

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Foto: Seepia Fotografie

Zu Beginn kennt man sich nicht. Die Paare wissen beim ersten Treffen im Grunde mehr über mich als ich über sie. Sie haben mein Foto gesehen, ein bisschen was über mich gelesen. Ich komme sozusagen völlig blank dazu. Und bereits nach dem ersten Treffen habe ich das Gefühl, dass mir die beiden nicht mehr fremd sind. Diese Nähe verstärkt sich natürlich immer mehr in der Zeit vor der Hochzeit, in der wir uns immer besser kennenlernen und ich mich mit dem Paar beschäftige.

 

Sie schenken mir ihr Vertrauen, sie öffnen sich so weit, dass sie mir ihre Geschichte erzählen. Mit den guten Teilen und auch denen, die sich weniger gut angefühlt haben, aber die ja offensichtlich auch dazu beigetragen haben, dass sie jetzt vor mir sitzen und sagen: „Wir wollen das. Wir wollen uns feiern. Wir wollen uns ein Versprechen geben.“

 

Und wenn ich all das erfahre, dann weiß ich: Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass diese zwei Menschen einen wirklich besonderen Tag erleben.

 

Manchmal kommt es mir vor, als würde mir das Paar die Gelegenheit geben, ihr Geschichte zu rekapitulieren. Mit allen Ecken und Kanten. Und am Ende für sie selbst in ein Geschenk zu verpacken, das sie an ihrem Hochzeitstag erhalten. Und obwohl sie die eigene Geschichte natürlich besser kennen als jeder andere, sind sie nun wieder überrascht und fasziniert davon. Wie sie sich darüber freuen, berührt mich sehr. Immer wieder.

Was möchtest Du den Paaren vermitteln, wenn sie Dich als Hochzeitsrednerin wählen?

Wenn ich mitbekomme, wie gestresst die Paare oft sind von all den Hochzeitsvorbereitungen, habe ich manchmal den Eindruck, dass sich der ursprüngliche Gedanken eines schönen gemeinsamen Tages mit den Liebsten plötzlich in eine unüberschaubare To Do Liste verwandelt hat. Sie sitzen vor mir und ich bin erstmal nur einer von all den Punkten, die abgehakt werden müssen. Neben dem Wahnsinn der Locationsuche, dem Einladungsmanagement und all den vielen Entscheidungen und Erledigungen, die nun für das Paar anstehen.

 

Und nach wenigen Minuten im Gespräch spüre ich, wie sie sich entspannen. Wie sie merken: Puh, da ist jemand, der kümmert sich nun. Der hört uns zu und es geht endlich mal um UNS und nicht darum, wie die Großtante zum Fest gebracht werden kann oder welcher Wein wirklich jedem schmecken wird.

 

Und das ist das, was ich meinen Paaren vermitteln möchte: Hey, ihr habt da etwas sehr Schönes vor. Lasst euch in der Hektik der Vorbereitungen nicht vom Eigentlichen abbringen. Nehmt euch die Zeit und stellt euch die Fragen, die wichtig sind. 

 

Und am Ende soll es so sein, dass sie sich aufgehoben fühlen und wissen, diesen großen und wichtigen Teil, nämlich die eigentliche Zeremonie, haben sie in gute Hände gegeben.

 

Was bedeutet für Dich die Rede an einem Tag, an dem ja noch so viel anderes stattfindet?

Für mich ist die Rede sozusagen das Herzstück. Hier passiert das, was die Hochzeit ausmacht. Warum all die Freunde und Familie angereist sind. Klar, die Party danach, die Gespräche, das Wiedersehen mit allen, das ausgelassene Feiern, das ist auch nicht zu verachten und soll auch unbedingt so sein. (Katharina lacht).

 

Aber das kann man auch haben ohne zu heiraten.

 

Und wenn sich zwei Menschen dazu entscheiden, dann sollte die Zeremonie auch ihnen entsprechen. Dann sollten sie sich wiedererkennen und sich ansehen und denken „Ja. Das sind wir. Mit allem, was uns ausmacht. Und von hier aus laufen wir gemeinsam los. Und das ist gut so.“